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Die Top 5 der Alltagszwänge

Zum Einstieg habe ich mich mal gefragt, wie man den die beliebtesten Zwänge im Alltag finden kann. Was tut man, wenn man was sucht? Richtig, googeln (auch schon fast zwanghaft, aber weniger störend). Und was erzählt uns Google?

  1. im alltag leben (1.430.000 Ergebnisse)
  2. im alltag ruhe finden (465.000 Ergebnisse)
  3. im alltag sparen (577.000 Ergebnisse)
  4. im alltag geld sparen (630.000 Ergebnisse)
  5. im alltag kalorien verbrennen (7.030 Ergebnisse)

Soviel unverhoffte Statistik schreit geradezu förmlich nach einer fundierten Auswertung. Platz eins mit „im alltag leben“ bezieht sich im grössten teil auf sogenannte Yoga Kurse. Ohne Yoga nun per se schlecht reden zu wollen, ist es dennoch erlaubt dies als einen zwanghaften Hang zur Esoterik, zum Transzendalen zu interpretieren. Hier versuchen viele also zwanghaft den Alltag zu entkommen. Dies wird auch durch Punkt 2 „im alltag ruhe finden“ erhärtet: Der Alltag selbst wird als Zwang empfunden. Jaja, die Deutschen als fleissiges Arbeitsbienchen, im Inneren aber zerrüttet und gespalten von Ruhe träumend. Das kann nur einen Straus voller wunderbaren Neurosen geben.

Damit wären wir auch noch beim zweiten großen Thema, dass sich aus der Top 5 der Alltagszwänge herauslesen lässt: Die Kosten müssen runter, vor allem, die wiederkehrenden, also die aus dem Alltag. Sowas doofes, dass die Preise nun mal an der Kasse festgelegt werden, und darauf hat man alltäglicher weise keinen Einfluss. Es bleibt der Zwang zum Sparen, wenn das Portemonai nun mal nicht mehr hergibt. Im Grunde auch wieder logisch und die Realität vor Augen gehalten, auch nur konsequent.

Weit abgeschlagen allerdings der Zwang zum Abnehmen. Ich vermag nicht zu sagen, was die Groupies der Anna-Fraktion zu dieser niedrigen Zahl von lediglich knapp über 7000 Ergebnissen sagen. Für mich ein gutes Zeichen, dass sich der Schlankheitswahn noch nicht als solch ein extremer Zwang etabliert oder hoffentlich bereits wieder rück entwickelt hat. Die Realtität schreibt ja auch ein anderes Drehbuch: Wir werden alle immer Fetter in den Industrieländern und futtern folglich zwanghaft zuviel. Aber dennoch, hier lässt sich eine postive Entwicklung anmerken.

Fazit: Zwanghaft versuchen wir im Alltag Dinge zu erreichen, die davon gerade ganz weit Entfernt sind. Weniger um heere Ziele scheint es hier zu gehen, sondern um eine massive Realitätsflucht. Die meisten dürften Stress am Start und vor allem nicht genug Kohle haben – so ein Jahrzehnte langer Sparkurs bleibt nun mal nicht ohne Folgen. Von der Krise noch geschwiegen.

Hier wäre ein Kommentar aus der Medizin nicht schlecht, wie viele Jahre man die Realität verdrängen kann, ohne sich im klinischen Sinne selbst einer Gefahr auszusetzen. Mit der menschlichen Fähigkeit zur Verdrängung (Stichwort Unterbewusstsein) als Bonus der Belastbarkeit lässt sich ja vielleicht der eine oder andere Urlaub und auch der eine oder andere Euro einsparen – zumindest ohne bleibende Schäden. Hier ist die Medizin gefragt, für Menschen wie Du und ich ein praktisches Konzept für den Alltag vorzulegen.